Hauptinhalt der Seite anspringen
Öffnet das Mobile Menü

Station Pfarramt

Hier betritt man das „Rondell“ um die St. Nicolai-Kirche, dass heute umgangssprachlich „Pudding“ genannt wird. Ob sich der Drost im 18./19. Jahrhundert wie Jan Schüpp „selbst auf die Schüppe“ genommen hat, ist nicht überliefert. Stolz gemacht hätte den damaligen Wittmunder Verwalter, der seinen Sitz in der Drostenstraße 17 hatte, sicherlich die Installation des Bundespräsidentenplatzes, der Start- und Ziel-Punkt der Flaniermeile „Hands of Fame“ ist. Neben dem Pfarrhaus (1899) ist das Haus Finkenburg der Hingucker. Das 1901 errichtete Gebäude wurde als Hotel und Finanzamt genutzt.

Weitere Sehenswürdigkeiten befinden sich in deiner Nähe und wollen entdeckt werden...

Drostenstraße

In der Drostenstraße 17 stand bis 1811 das Haus des Drosten/Verwalters von Wittmund. Es soll einen großen Saal von 15 Schritt Länge und 10 Schritt Breite gehabt haben. Im Keller habe sich ein gemauerter Torbogen befunden, der der Überlieferung nach zu einem unterirdischen Gang gehört haben solle. Beim Aushaben des Fundaments zum Neubau im Jahr 1960 ist nichts dazu gefunden worden.
Das heutige Gemeindehaus in der Drostenstraße ist 1927 als Kreissparkasse erbaut und 1955 erweitert worden. An der Vorderfront ist ein kleiner Sockel zu sehen, auf dem früher das bronzene Münzmädchen mit der Spardose stand. Heute befindet sich die Figur an der Nordwand der Sparkasse am Markt. Das Pfarrhaus an der Drostenstraße wurde 1899 als klassizistischer verputzter Bau neu errichtet. Bis 1910 stand dort noch eine hölzerne Pumpe für den öffentlichen Gebrauch. Der Heimatverein hat die Pumpe dort als historisches Merkmal wieder installiert. Eine zweite öffentliche Pumpe befand sich auf dem Bürgersteig der Superintendentur, der Wohnung des ersten Pfarrers, der jetzigen Sparkasse. Auch dort steht heute als Erinnerung ein Pumpbrunnen. Das Haus wurde damals als Gemeindehaus genutzt.

Pudding

Das heute als Pudding bezeichnete und aus vier Straßen bestehende „Rondeel“ um die Kirche wird wahrscheinlich schon um 1700 so existiert haben. Ferner die Verlängerung der Drostenstraße bis zur Schlossstraße als „Kattrepel“ benannt. Diese Bezeichnung findet man oft für den Rand eines Ortes wo es öfter zu Raufereien (Räpeleien) kam. Zum alten Ortsgebiet gehörte weiter der Marktplatz, die Mühlenstraße bis zum alten Hafen in Ostiem und die Buttstraße mit späterem Hafen im Ostermoor, dann noch die Klusforder Straße, die Finkenburg- und die Knochenburgstraße sowie das Schlossgelände.

Hands of Fame

In der Wittmunder Fußgängerzone befindet sich seit dem Frühjahr 2005 die Flaniermeile Hands of Fame nach dem Vorbild des Hollywood Walk of Fame. Statt Sternen werden hier jedoch Handabdrücke von Prominenten und deren Autogramme in Ton gebrannt im Pflaster der Fußgängerzone eingelassen. Am 6. Juni 2010 wurde im Rahmen von Hands of Fame der Bundespräsidentenplatz in der Fußgängerzone Kirchstraße/Ecke Drostenstraße eingeweiht. Dort sind die Handabdrücke aller noch lebenden Bundespräsidenten Deutschlands in den Boden eingelassen. In der Burgstraße ist in einer Schaufensterfront eine Dauerausstellung zu besichtigen.

Finkenburg

1901 entstand die Volksschule an der Finkenburgstraße, sowie das neue „Hotel zur Finkenburg“, das einen Hotelbetrieb bis 1915 hatte. Später wurde es als Finanzamt genutzt. Bis zum Jahre 1879 bestand in Wittmund noch eine Seifenfabrik an der Knochenburgstraße. Daher ist die Namensgebung der Straße verantwortlich, da früher Seifen aus Knochenfett hergestellt wurden.

 

Siuts-Mühle und Gartenstraße/Im Schnepel

Die Siuts-Mühle – erstmalig erwähnt 1648 als Bockwindmühle – war 1884 durch Blitzschlag abgebrannt und von der Familie Siuts sogleich wiederaufgebaut. Die Mühle wird bereits seit 1778 von der Familie bewirtschaftet und ist seit 1834 bis heute in ihrem Besitz. Der zweistöckige Galerieholländer wurde bis 1979 als Mühle genutzt. In der Mühle, die seit 1982 als Restaurant genutzt wird, ist immer noch ein Schrotgang vorhanden.

1822 wurden in der heutigen Gartenstraße die Pastorengärten angelegt, damit die Kernstadtbewohner Gartenflächen hatten. Das Land gehörte der Kirchengemeinde, die die Gartenparzellen an die Wittmunder Bürger verpachtete. An der Straße „Im Schnepel“, übertragen: kleines Stück Land, wurde bis ins frühe 20. Jahrhundert Landwirtschaft betrieben.

Kleinbahn und Friedhof

Am 5. September 1899 begann die Kleinbahn mit dem Zugverkehr auf der Strecke von Wittmund nach Aurich. Neben dem Kleinbahnhofsgelände mit der Gastwirtschaft „Zum Haltepunkt“ an der Auricher Straße gegenüber dem Friedhof entstand im selben Jahr der Kleinbahnbahnhof in der Bismarckstraße. Während der beiden Weltkriege hatte die Bahn eine große Bedeutung, da sie den Flugplatz in Wittmundhafen erreichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bahn eingestellt und abgebaut.

Der Friedhof an der Auricher Straße wurde 1840 angelegt.